IMAG1217 (Small)Am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis (AöR) wurde am Montagmorgen (21.9.) im Rahmen der interkulturellen Woche von Schuleiter Wilfried Schulz und Aristide Sambou (Fachstelle für Migration und Interkulturelle Beratung des Diakonischen Werkes Odenwald) eine von Schülerinnen und Schülern erstellte Ausstellung zu den gemeinsamen Werten der Weltgemeinschaft eröffnet.
 
Im September 1993 war in Chicago ein Parlament der Weltreligionen zusammengekommen. Damals hatten ca. 6000 Vertreter aus rund 250 verschiedenen Glaubensgemeinschaften (Christen, Muslime, Hindus, Buddhisten, Vertreter der Naturreligionen und der „neuheidnischen“ Bewegungen) eine „Erklärung für ein Weltethos“ verabschiedet. In der Erklärung werden gemeinsame Grundwerte und Ziele aller Glaubensrichtungen festgehalten. „Wir als religiöse Menschen haben“, so heißt es in der Erklärung des Weltethos, „eine besondere Verpflichtung für das Wohl der gesamten Menschheit und die Sorge um den Planeten Erde.“ „Mit Weltethos meinen wir einen minimalen Grundkonsens bezüglich bestehender verbindender Werte, unverrückbarer Maßstäbe und persönlicher Grundhaltungen.“ Als eine solche unverrückbare Grundforderung wird die „unantastbare Würde“ eines jeden Menschen angesehen. „Alle, der Einzelne wie der Staat, sind deshalb verpflichtet, diese Würde zu achten und ihren wirksamen Schutz zu garantieren.“
 
Wilfried Schulz hob hervor, dass es auf der persönlichen wie auch auf der gesellschaftlichen Ebene wichtig sei, die Denkweise des Anderen kennenzulernen, um Verständnis füreinander zu entwickeln. Von diesem Prozess profitierten beide Seiten, da der Austausch einen auch immer selbst bereichere.
 
Aristide Sambou freute sich, dass in den beruflichen Schulen die inhaltliche Beschäftigung mit dem interkulturellen Dialog so intensiv gelungen sei. Dies sei bei der Ausstellung deutlich wahrnehmbar.
 
Zum Abschluss sangen die anwesenden Klassen gemeinsam ein Lied, was als Motto der Interkulturellen Woche insgesamt aufgefasst werden kann: „Aufstehen, aufeinander zugehen, voneinander lernen, miteinander umzugehen.“
 
Die Plakate, die die Inhalte des Weltethos verdeutlichen sowie religiöse und säkulare Weltanschauungen darstellen, wurden von Schülerinnen und Schülern der Schulen für Sozialwesen, der Fachoberschule und des Beruflichen Gymnasiums erstellt. Ulla Kloß (Schulpfarrerin) und Andrea Dürr (Europaschulkoordinatorin) haben die Aktion für die Fachschaft Religion/Ethik koordiniert.
 
Weitere Veranstaltungen des umfangreichen Programms zur Interkulturellen Woche können auf den Internet-Seiten der Stadt Michelstadt www.michelstadt.de und des Diakonischen Werkes www.diakonie-odenwald.de gefunden werden.
 
Text: Ulla Kloß
Beitrag: Kevin Sommer am 13.10.2015