Im vergangenen Jahr hat Hessen die „Digitale Doppelstunde mit dem Kultusminister“ ins Leben gerufen – ein Veranstaltungsformat, bei dem sich Schülerinnen und Schüler aus ganz Hessen mit dem Minister per Videokonferenz zusammenschalten können. Bei dem Format geht es vor allem um den Austausch zu Fragen des Schulalltags und um Wünsche und Anregungen für Verbesserungen des Schulbetriebs.

Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz führte auch eine virtuelle Doppelstunde mit dem Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis (BSO) in Michelstadt durch. Dazu stellte er fest: „Die ersten Rückmeldungen aus unseren Schulen zeigen, dass der Start nach den Ferien insgesamt gut angelaufen ist. Das gilt auch für die beruflichen Schulen, an denen die Herausforderungen allein schon wegen der Vielzahl unterschiedlicher Ausbildungsmöglichkeiten ein wenig anders gelagert sind als an den allgemein bildenden Schulen.“

Am BSO gibt es zwei ganz konkrete Fragestellungen, die einige Schülerinnen und Schülern besonders bewegen. Zum einen die Tischler/innen, Holzbildhauer/innen, Elfenbeinschnitzer/innen und Drechsler/innen, denen die Qualität ihrer vollschulischen Ausbildung am Herzen liegt. Diese hatten bereits im Vorfeld einen Brief an das Kultusministerium, das Staatliche Schulamt und den Landrat des Odenwaldkreises geschrieben. Sie stellten dar, dass wegen des Lockdowns der Fachpraxisunterricht nicht in den Werkstätten stattfinden konnte. Die Arbeitserfahrung in den Werkstätten betrachten sie als elementaren Baustein für die hohe Qualität der Ausbildung in der Schule, der Qualifizierung für den Arbeitsmarkt und der Gleichstellung ihres Abschlusses mit dem Gesellenbrief. Minister Lorz zeigte großes Verständnis für diese besondere Situation. Er machte deutlich, dass das Kultusministerium auch bei erhöhten Inzidenzzahlen erneute Schulschließungen vermeiden wolle und die besondere Situation ihrer Ausbildung künftig weiter im Blick habe.

 

 

Zum anderen Schülerinnen und Schüler der Beruflich Gymnasialen Oberstufe, die sich mit dem EBBD (European Business Baccalaureate Diploma) zusätzlich zum Abitur qualifizieren möchten. Diese stellten dem Minister die Zusatzqualifikation EBBD und die damit verbundenen Chancen für Studium und Arbeitsmarkt vor. Für dieses besondere Zertifikat ist neben bilingualem Unterricht in Wirtschaftslehre, internationale Projektarbeiten und Fremdsprachenzertifikate auch ein mindestens vierwöchiges Auslandspraktikum verpflichtend. Kultusminister Lorz sicherte den Schülerinnen und Schülern zu, dass noch im Laufe des Septembers ein überarbeiteter Entwurf an die Schulen ginge, der solche Auslandspraktika wieder ermögliche.

Im weiteren Gespräch tauschten sich die Schülerinnen und Schüler beider Schulformen mit dem Minister über weitere Aspekte der Corona-Pandemie, Herausforderungen am Ausbildungsmarkt und die Digitalisierung der Schulen aus. Dabei lobten die Schülerinnen und Schüler die gute Online-Beschulung am BSO. Lorz führte aus: „Die kontinuierlich voranschreitende Digitalisierung bietet gerade für die beruflichen Schulen erhebliches Potenzial. Deshalb spielen sie in unserer Digitalisierungsoffensive auch eine besondere Rolle. Ich danke den Schülerinnen und Schülern sehr für den spannenden Austausch.“

Interessierte Schulen, die ebenfalls mit dem Minister ins Gespräch kommen wollen, können sich gerne an pressestelle@kultus.hessen.de wenden.

 

Text: HKM, A. Dürr, W. Schulz
Bilder: HKM
Beitrag: Kevin Sommer am 08.09.2021