Rund 40 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums erhielten im Rahmen einer Feierstunde ihre Abiturzeugnisse. Im Volksbank-Atrium, welches der Jahrgang in Eigenregie für diesen Anlass geschmückt hatte, führten Pia Semmler und Diogo Ferreira eloquent durch das Programm. Musikalisch umrahmt wurde die stimmige Feier durch Gesangseinlagen der Abiturientin Antje Liebold.

Die Rede des Schulleiters

Schulleiter Oberstudiendirektor Wilfried Schulz gratulierte den erfolgreichen Abiturientinnen und Abiturienten zum Bestehen der Allgemeinen Hochschulreife. Er dankte der Abteilungsleiterin Frau Sabine Domack-Kühn und dem Kollegium für die kompetente und engagierte Begleitung des Jahrgangs. In seiner Festrede ging er darauf ein, dass er über die tollen jungen Menschen reden möchte, die im Odenwald leben. So nutzte er als Aufhänger seiner Rede einen prämierten Beitrag des Wettbewerbs „Kreatives Schreiben“ der Sparkassenstiftung von der Schülerin Anna Müller, die die Q-Phase des Beruflichen Gymnasiums besucht, mit dem Titel „Ich bin ich“. Er trug den Text in Abschnitten vor und erläuterte, was er den Absolventinnen und Absolventen damit auf den Weg geben will. Er ermunterte diese, dass sie ihre Träume leben und in ihre Stärken vertrauen sollen. Alle seien ein Unikat, auch wenn alle Fehler hätten und auch machten. Des Weiteren sagte er, das Leben bringe immer wieder Veränderungen, Herausforderungen, aber auch immer wieder neue Chancen. Die Abiturientinnen und Abiturienten sollten sich den Herausforderungen als „Ich“ stellen, ihr Leben, ihre Welt mit ihren Träumen, Vorstellungen und dem Können ihrer Bildung und den unendlich vielen Begabungen und Talenten, die sie selbst noch lange nicht alle entdeckt haben, gestalten. Zum Schluss appellierte er, dass die Absolventinnen und Absolventen immer Respekt gegenüber Anderen und Anderem zeigen sollen. Und darauf sagte er, dass sie nie allein sein werden, es gebe immer Menschen, die sie unterstützen und die für sie da sein würden.

Die Rede des Landtagsabgeordneten

MDL Rüdiger Holschuh, der auch die Glückwünsche des Kreistags übermittelte, verriet zu Beginn seiner Rede, dass auch er Absolvent der Beruflich-Gymnasialen Oberstufe ist, sich zwar im Verlauf der Zeiten vieles verändert habe, aber das Schulgebäude nicht, das werde sich aber ändern. Er unterstrich, dass die Politik nicht irgendetwas Abgehobenes ist, sondern immer der Bezug zur Basis vonnöten sei, um etwas zu verändern. So habe eine Abiturientin des Jahrgangs in seinem Büro ein Praktikum absolviert und so erleben können, wie Politik arbeite. Er ermunterte die jungen Menschen, dass sie den Kontakt zur Politik suchen, damit sie erfahren können, wo es Probleme gibt und diese angehen können. Er bezeichnete die ehemaligen Schülerinnen und Schüler als die „Helden der Pandemie“, da es zwar nach außen hieße, dass in den Schulen alles liefe, die Wahrheit aber eben nicht ganz so sei. Aber die Bewältigung dieser Herausforderungen könne auch dazu beitragen, dass auch künftig Lösungsansätze für Probleme und Konflikte gefunden werden könnten. Er verwies darauf, dass diese Zeit viele Chancen auf dem Arbeitsmarkt biete, die diese ergreifen könnten. Er verband dies mit dem Wunsch, dass sie ihre Wurzeln, den Odenwald, nicht vergessen, weil dieser sie benötige.

Die Rede der Abteilungsleiterin

Abteilungsleiterin Sabine Domack-Kühn stellte ihre Rede unter das Thema nach den Worten von Friedrich Nietzsche, dass „Hindernisse und Schwierigkeiten […] Stufen (sind), auf denen wir in die Höhe steigen.“ Sie blickte kurz auf die vergangenen ereignisreichen Jahre an der Beruflich-Gymnasialen Oberstufe zurück. So galt es für jede, jeden Einzelnen, Hindernisse zu beseitigen und Stufen zu erklimmen. Aber die Corona-Pandemie, die diese Jahrgangstufe fast komplett begleitete, stelle diesen Jahrgang vor Hindernisse und zu erklimmende Stufen, die vorher so noch nicht bekannt gewesen seien. Diese Zeit sei geprägt gewesen von Absagen diverser Veranstaltungen, wie z. B. Exkursionen, Studienfahrten. Allerdings waren auch hier, so die Abteilungsleiterin, die Kolleginnen und Kollegen wie auch die beteiligten Schülerinnen und Schüler innovativ und kreativ. So konnten die Wirtschaftler bilingual anstelle des EBBD-Auslandspraktikums Kontakte zu einer Handelsschule in Finnland knüpfen und gemeinsam an einem Wirtschaftsprojekt arbeiten.

Auch hätten viele Schüler/innen die Chance genutzt, sich für ihre berufliche Zukunft neben dem Pflichtprogramm gut aufzustellen und ihr Englischzertifikat „English for Business“ an der Londoner Handelskammer zu erwerben, was für ihre berufliche Zukunft von Bedeutung sein werde. Die Beruflichen Informatiker haben das Cisco-Zertifikat erworben. Sie gratulierte allen zu ihrer bestandenen Reifeprüfung und gratulierte besonders den Jahrgangsbesten: Marco Schmidt mit einem Schnitt von 1,3, Tim Mattern mit einem Schnitt von 1,4 sowie Chiara Leonie Schmitt und Marie Brohm mit 1,5. Am Schluss bedankte sich Frau Domack-Kühn bei dem Kollegium und den Familien, die ebenfalls wichtige Begleiter auf diesem Weg waren.

Die Lehrerrede

Für die Lehrer sprach Frank Obrath, der sich wunderte, dass er auserkoren wurde, Optimismus zu verbreiten und als Geschichtslehrer über die Zukunft zu reden. Auch er zeigte die Widrigkeiten auf, mit denen der Jahrgang konfrontiert wurde, der es schwer machte, das angestrebte Ziel zu erreichen. Er merkte an, dass dieses Abitur wirklich kein Schmalspurabitur sei, sondern eher Hardcore. Mit einem Zitat aus Tonio Kröger von Thomas Mann: „Die Schule war aus. Über den gepflasterten Hof und heraus aus der Gatterpforte strömten die Scharen der Befreiten, teilten sich und enteilten nach rechts und links“, rief er die Abiturienten und Abiturientinnen auf, zu enteilen, ihr Leben zu leben, weiterhin Demokraten und friedliebend zu sein und ihre Welt aktiv zu gestalten.

Die Schülerrede

Die Schülerrede hielt Felix Quaadt. In einer launigen Rede blickte auch er auf die vergangenen Jahre zurück, hob hervor, dass es zu Freundschaften gekommen sie, die hoffentlich weiter bestehen würde, dankte den Lehrerinnen und Lehrern, dass sie immer unterstützend zur Seite waren, wie auch die Familien und Freunde.

Abiturientinnen und Abiturienten

Folgende Schülerinnen und Schüler haben in diesem Jahr das Abitur bestanden:

Lea Adelhelm, Hosna Arefi, Henri Berker, Nils Bohländer, Taisa Caiane Braga Souza, Marie Brohm, Selina Dick, Mia Fink, Philipp Foshag, Hendrik Fuß, Matthis Ganster, Marissa Garcia-Rubio Masero, Ayca Günay, Paul Haas, Selina Helm, Adina-Vanessa Ioja, Luca Jungblut, Johanna Cara Kirchschlager, Jana Kumpf, Tim Mattern, Elwira Moskwitina, René Muhn, Julius Netsch, Carrey Pehmöller, Patricia-Amelie Platt-Siefert, Lars Przybylek, Diogo Ribeiro Ferreira, Lion Scheil, Marco Schmidt, Chiara Leonie Schmitt, Pia Semmler, Carina Sokolov, Dennis Vogl, Vanessa Vogl, Verena Vogl,  Nikolina Vozetic, Cathrin Jasmin Weis, Marlon-Alexander Werrmann

Text: Ralf Leidermann

Bild: BSO

Beitrag: S. Hofmann am 20. Juli 2022