Die Mallorca-Fahrt der Q3 des Beruflichen Gymnasiums stand unter einem sportlichen Motto. Wer dachte, jetzt geht’s nach Malle, der musste leider enttäuscht werden. Wir gingen auf Rennradtour. Ziel der Studienfahrt war es, Erfahrung auf dem Rad zu sammeln, tolerantes Verhalten und Kritikfähigkeit zu einzuüben und weiter als Gemeinschaft zusammenzuwachsen.
Der erste Tag war Anreisetag. Nach der Ankunft in Palma standen der Bezug der Zimmer, eine Besprechung der Verhaltensregeln und eine erste Erkundung der Umgebung an. Zudem machten wir Termine für die kleinen Präsentationen aus, die über wichtige Aspekte der Insel informieren sollten.
Palma de Mallorca: Begegnungen und eine Panne
Am Dienstag machten wir uns mit dem Rad in die Innenstadt von Palma auf. Dort trafen wir bei der Kathedrale eine Odenwälderin: Catherina Bäcker aus Erbach, die in Mainz Journalismus studiert und ein Praktikum bei dem deutschsprachigen Radiosender „Inselradio“ absolvierte. Catherina erzählte von ihrer Arbeit, ihrem Studium und dem Leben auf Mallorca. Neben der Kathedrale La Seu besichtigten wir in Palma das Fußballstadion „Estadi de I’Olivar“, Präsentationen informierten über beide Sehenswürdigkeiten. Der weitere Tag verlief anders als geplant: Herr Navratil hatte eine Reifenpanne, deren Reparatur uns aber den Kontakt zu den Schülern einer internationalen Privatschule bescherte, denn der Reifen machte just vor ihren Gebäuden schlapp. Da die Reparatur viel Zeit in Anspruch genommen hatte, konnten wir die Tour nicht mehr wie geplant zu Ende führen.
Nach Llucmajor: bergauf und bergab
Die zweite Tour sollte uns am Mittwoch über Can Pastilla nach Llucmajor und schließlich nach Algaida führen – insgesamt waren 56 Kilometer angesetzt. Wir machten uns voller Energie auf den Weg. Schon nach dem ersten Etappenziel entschieden sich einige Teilnehmer, die Tour abzubrechen. Herr Kißling übernahm die Begleitung dieser Gruppe zurück zum Hotel, während die übrigen mit Herrn Navratil die Fahrt fortsetzten. Gegen zwölf Uhr erreichten wir Llucmajor, wo wir eine wohlverdiente Mittagspause einlegten. Ursprünglich wollten wir von dort nach Algaida weiterfahren, doch der Plan wurde von der Beschaffenheit des Weges durchkreuzt: Statt Asphalt erwartete uns ein unbefestigter Kiesweg, der für unsere Rennräder ungeeignet war. Daher entschieden wir uns für eine alternative Route nach S’Aranjassa. Um viertel nach eins kehrten wir schließlich, etwas erschöpft, aber zufrieden, ins Hotel zurück. Am Ende standen 48 Kilometer, 297 Höhenmeter und angenehme 23,9 Grad auf der Tagesbilanz. Am Nachmittag nutzten viele die Freizeitangebote des Hotels: Einige spielten mit Herrn Kißling eine Runde Tennis, andere entspannten am Pool oder erkundeten die Umgebung. Um acht lauschten wir an der Poolbar einem spannenden Vortrag, der das Thema „Tourismus auf Mallorca – Fluch und Segen“ eindrucksvoll präsentierte. So ging ein ereignisreicher Tag zu Ende, und die Schülerinnen und Schüler ließen den Abend nach ihren eigenen Vorstellungen ausklingen.
Mit dem Rad nach Castell de Bellver und noch mehr Sport
Die dritte Route sollte uns von Can Pastilla nach Palma, weiter zum Castell de Bellver und zurück nach Can Pastilla führen. Vor dem Start hörten wir zwei interessante Vorträge: Einer behandelte das Thema „Klima auf den Balearen/ Mallorca“, der andere stellte die Insel als „Sport-Insel“ vor. Mit einer Streckenlänge von 31 Kilometern, 210 Höhenmetern und einer angenehmen Temperatur von 22,8 °C war die Tour anspruchsvoll, aber gut zu bewältigen. Einige Teilnehmer konnten aufgrund gesundheitlicher Beschwerden oder Verletzungen nicht mitfahren. Sie erhielten die Aufgabe, Ideen für einen abschließenden Sporttag zu sammeln. Gegen 13:30 Uhr kehrte die Gruppe ins Hotel zurück. Der Nachmittag stand im Zeichen der Entspannung und sportlicher Aktivitäten. Um 14 Uhr wurde ein Stretching-Programm von Calvin und Malik durchgeführt, gefolgt von einer Partie Wasser-Volleyball, an der mehrere Teilnehmer und Betreuer teilnahmen. Zum krönenden Abschluss wurde eine Ehrung für die herausragende Leistung Herr Kißlings mit der Verleihung des BSO-Schulsportpreises vorgenommen. Mit diesen vielfältigen Aktivitäten ging ein weiterer ereignisreicher und gelungener Tag zu Ende.
Abschied
Freitag war schon der letzte Tag unserer Reise. Wir hörten einen spannenden Vortrag über das Thema „Deutsche Auswanderer“, der einen interessanten Einblick in die Geschichte und Beweggründe von Auswanderern bot. Am Nachmittag fanden noch sportliche Aktivitäten statt, danach traten wir die Heimreise an. Am Flughafen, kurz vor dem Abflug, gab es einen ganz besonderen Moment, als wir ein Geburtstagsständchen für ein Gruppenmitglied sangen, das an diesem Tag 21 Jahre alt wurde – ein schöner Abschluss unserer gemeinsamen Zeit. Um viertel vor zwei in der Nacht trafen alle, die nicht am Flughafen Frankfurt abgeholt worden waren, am Bahnhof in Erbach ein. Damit endete unsere Reise – voller Eindrücke, Erlebnisse und Erinnerungen, die uns noch lange begleiten werden
Text: Elias Martin, Lara Fadigoso/ Redaktion: Dr. Sabine Hofmann
Fotos: Jörg Navratil
Beitrag: Dr. Sabine Hofmann am 22.Januar 2025