Zwei Besonderheiten begleiteten die 37. Verleihung von Ehrenamts-Karten des Odenwaldkreises im Beruflichen Schulzentrum (BSO) in Michelstadt. Zum einen übergaben Landrat Frank Matiaske und Kreisbeigeordnete Anni Resch die 70 E-Cards in einem afrikanisch angehauchten Rahmen, der auf ein Hilfsprojekt mit Tansania zurückgeht. Zum anderen begrüßten sie im Kreis der Sponsoren den Hallenbadzweckverband, der nach jahrelanger Zwangspause nun mit Wiedereröffnung des Michelstädter Bads Ehrenamtlichen ermäßigten Eintritt gewährt.
BSO Michelstadt unterstützt Schule in Tansania
Zu Beginn der Veranstaltung erläuterten Schüler des BSO und ihr Lehrer Daniel Becker das Projekt „Schüler helfen Schülern“ in Tansania, das seit 2009 läuft. Die Michelstädter Schulgemeinschaft, so schreibt der Odenwaldkreis dazu, unterstützt eine Partnerschule in dem afrikanischen Land. Außerdem reist alle zwei Jahre eine Gruppe von jungen Leuten nach Tansania, um gemeinsam mit einheimischen Kindern und Jugendlichen Projekte zur Entwicklung der Schule zu initiieren. Einen Eindruck jener afrikanischen Lebensfreude, von der die jüngste Besuchergruppe besonders schwärmte, vermittelte der Chor „Lyra Musica“ (Eisenbach) dem Publikum. Nach Begrüßungsworten von Schulleiter Wilfried Schulz ging Landrat Frank Matiaske auf die Bedeutung der beruflichen Schulen für das künftige Ehrenamt im Kreis ein: „Auch dank des BSO können wir jungen Menschen im Kreis eine berufliche Perspektive bieten. Und nur, wer sich in seinem Umfeld wohlfühlt und seinen beruflichen und privaten Lebensmittelpunkt findet, wird sich ehrenamtlich engagieren.“ Anspruch der Kreispolitik sei es, das Ehrenamt im Odenwaldkreis weiter zu stärken. „Ihr Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft in den unterschiedlichsten Bereichen ist bewundernswert.“ Dies gelte umso mehr, als die Arbeit in einem Verein oder einer Gruppe nicht immer einfach sei und Herausforderungen mit sich bringen könne. Kreisbeigeordnete Anni Resch schloss sich dem Dank an und lobte: „Sie sind im richtigen Moment an richtiger Stelle für andere da, egal ob im Verein oder im freien Ehrenamt.“ Die Welt sei bunter und vielfältiger geworden, das bringe neue Aufgaben für die Gesellschaft und somit auch für das Ehrenamt mit sich und erfordere genau das Maß an Offenheit, das die Odenwälder Ehrenamtlichen mitbringen, so Resch.
Wie beim Landratsamt auf Nachfrage zu erfahren war, sind im Odenwaldkreis aktuell etwa 700 E-Cards im Umlauf. Diese sind jeweils befristet auf zwei Jahre gültig und müssen dann neu beantragt werden. Die dafür nötigen Bestätigungen für die Arbeit der Freiwilligen erteilen Vereine und Organisationen. Beim sogenannten freien Ehrenamt – etwa in der Flüchtlingsarbeit – übernimmt dies die zuständige Agentur des Kreises.
Vergünstigungen an rund 100 Orten
Verbunden ist die E-Card im Odenwaldkreis mit Vergünstigungen an rund 100 Orten – vom Stromanbieter über Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu kulturellen Einrichtungen. Weitere Sponsoren sind jederzeit willkommen, Ansprechpartner ist die Ehrenamtsagentur und Servicestelle Sport des Odenwaldkreises. Auch Vereine und Menschen, die sich im freien Ehrenamt engagieren, erhalten hier Hilfe.
Text: (jös)
Quelle: Odenwälder Echo vom 14.03.2017
Beitrag: Kevin Sommer am 01.06.2017