FÖRDERPREIS Stiftung der Sparkasse vergibt Auszeichnung „Holz – Elfenbein“ an Christoph-Leon Nicklaus
Wenn die Verpackung eine größere Rolle spielt als der Inhalt, sind Fantasie, künstlerisches Talent und handwerkliches Geschick besonders gefragt. Die Antworten auf den unter dieser Prämisse ausgelobten Wettbewerb können sich sehen lassen: Am Mittwoch sind während der Ausstellungseröffnung im Kundencenter der Sparkassen-Geschäftsstelle in Michelstadt auch die besten Arbeiten zum 24. „Förderpreis Holz – Elfenbein“ prämiert worden.
Die Beteiligung liegt auf Vorjahres-Niveau
Die Beteiligung von 30 Arbeiten mit insgesamt 35 Teilnehmern lag auf dem Niveau des Vorjahres. Die Aufgabenstellung lautete „Objekt und Verpackung“. Mit 24 Jahren rangiert der Wettbewerb, der sich ausschließlich an Auszubildende an die Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk am Beruflichen Schulzentrum in Michelstadt richtet, an vorderster Stelle der Stiftung der Sparkasse Odenwaldkreis. „Das Besondere an ihm ist das Alleinstellungsmerkmal“, betonte Karlheinz Ihrig vom Stiftungsvorstand, was übrigens auch für die Fachschule selbst zutreffe.
Elf prämierte Arbeiten wurden näher vorgestellt. Gestaltungslehrer Ingolf Kyiek schickte den Ergebnissen eine kritische Betrachtung im Umgang mit industriell hergestellten Verpackungen voraus: Im Unterschied zu denen, die im Meer landen, sind hier „wertige Dinge entstanden, die manchmal über dem Objekt selbst stehen und Verpackung in einem neuen Licht erscheinen lassen“. Am gelungensten war der Jury nach das Objekt „Wein-Apfel“, das der 18 Jahre alte Christoph-Leon Nicklaus aus Lauerbach eingereicht hat. Eine Verpackung von bleibendem Wert sollte es werden, passend zu einem Getränk, das zum Odenwald passt, stellte Kyiek den preisgekrönten Hingucker vor.
„Da wir immer etwas zu trinken brauchen, sollte der Inhalt etwas Flüssiges sein“, stand für den Preisträger, der die elfte Klasse im Tischlerhandwerk besucht, schon früh fest. Die Idee reifte vom Tee-Fass über ein Bier-Fass und Wein-Fass schließlich zum Apfelwein-Fass. Der Deckel des überdimensionierten Apfels ist abnehmbar, was das Austauschen des Fasses erlaubt. Der Ausguss befindet sich seitlich am Boden des Objekts. Schülerin einer Klasse darüber ist Sanja Pascal Löst, die für ihre „Teekanne mal anders“ mit dem zweiten Platz honoriert wurde. „Verpackung und Halterung stehen für ein Wechselspiel zwischen den Formen einer modernen Thermoskanne und einer alten Kanne. Durch geschicktes Anordnen der Ringe und Lamellen entsteht eine eigenständige Form“, beschrieb Kyiek die Objektidee.
Drittplatzierter wurde Janice Engeser, die den Zweig Elfenbein in der elften Klasse besucht. Ihre „Mogelpackung“ besteht aus einer klassischen Bierdose, auf die sie eine Miniaturwelt aus Palmen und Strandidylle aufgesetzt hat. „Mit meinem Objekt möchte ich Kritik an der Wegwerfgesellschaft und Tourismusbranche zugleich üben“, forderte die junge Frau dazu auf, im Urlaub Umweltverschmutzung, Kriminalität und soziales Ungleichgewicht im Blick zu behalten.
Vor über 100 Gästen betonten alle Redner die bewährte Zusammenarbeit zwischen Sparkasse, Bildungsträger und Handwerk. Für den Odenwaldkreis ergriff Erster Beigeordneter Oliver Grobeis das Wort, für das Schulzentrum Schulleiter Wilfried Schulz und Abteilungsleiter Rüdiger Lang, für Michelstadt Bürgermeister Stephan Kelbert und als Vertreter des Handwerks Obermeister Martin Schlingmann von der Tischlerinnung.
Text & Foto: Manfred Giebenhain
Quelle: Echo-Online am 21.03.2018
Beitrag: Kevin Sommer am 21.03.2018