Über 50 Schülerinnen und Schüler der Beruflich Gymnasialen Oberstufe erhielten im Rahmen einer Feierstunde ihre Abiturzeugnisse. Die stimmungsvolle Feier wurde von den Abiturientinnen und Abiturienten in Eigenregie gestaltet. Durch die Feier führten souverän Felicia Tretter und Jonathan Moos. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Darleen Hagendorn und Paul Schäfer, ein unterhaltsames Intermezzo lieferten Felix Dörr, Fabio Pascuzzi und Eric Roßnagel.
Fit wie die Eintracht
Schulleiter Oberstudiendirektor Wilfried Schulz gratulierte den erfolgreichen Abiturientinnen und Abiturienten zu einem besonderen und emotionalen Moment, der aber nicht nur sie selbst betreffe, sondern auch ihre Familien und Freunde. Er wolle auch in diesem Jahr nicht mit Vergleichen aus der Antike kommen, sondern mit einem Ereignis, welches in der Gegenwart geschehen ist. Als bekennender Eintracht Frankfurt-Fan habe er eine ereignisreiche Saison erlebt, die so nicht unbedingt vorhersehbar war. Er zog beim Rückblick Verbindungen zu den Absolventinnen und Absolventen: Ein erster Punkt seien die Emotionen, die durch diese Saison ausgelöst wurden, die durch die Fans durch ganz Europa transportiert wurden, auch die „Fans“ der erfolgreichen Abiturientinnen und Abiturienten, also Eltern und Freunde, hätten in Höhen und Tiefen zu ihnen gestanden. Auch habe die Eintracht mit einem grandiosen Fußball begeistert, obwohl in ihren Reihen Spieler standen, die in anderen Vereinen bereits abgeschrieben waren. Diese hätten an sich geglaubt, hart an sich gearbeitet, um ihr Ziel zu erreichen, was auch wieder einen Bezug zu den Hauptakteuren des Abends darstelle. Natürlich hätten dabei sie, wie auch das Fußballteam, Unterstützung bekommen, in diesem Zusammenhang dankte Schulz dem Kollegium für die geleistete Arbeit. Auch seien Spieler, die bereits in anderen Vereinen ihren Weg gegangen sind, wieder zurückgekehrt und hätten zusammen mit dem Team Erfolg gehabt. Dieselbe Hoffnung hege er auch in Hinblick auf die Abiturientinnen und Abiturienten: Er wünsche sich, so Schulz, dass sich diese nach erfolgreichen Jahren auswärts an ihre Heimatregion zurückerinnern und ihre erworbenen Kompetenzen gewinnbringend in der Region einbringen werden. In jedem Fall, so Schulz, sei er sicher, dass die jungen Menschen gut vorbereitet für kommende Herausforderungen, sei es Ausbildung oder Studium, gerüstet sind, und mahnte an, dass sie wachsam in die Zukunft gehen sollen und die Chancen ergreifen, die ihnen eröffnet werden.
Eigene Wege gehen
Im Namen des Odenwaldkreises gratulierte der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis. Er verwies in seiner kurzweiligen Rede darauf, dass das persönliche Umfeld sowie die verschiedenen Institutionen einen Teil an der erbrachten Leistung haben. Grobeis erwähnte den persönlichen Bezug zu diesem Abiturjahrgang, da seine Tochter Teil dieses Jahrgangs sei und er durch Kontakte im privaten Umfeld eine Reihe von Schülerinnen und Schülern schätzen gelernt habe. Mit seinen Glückwünschen verband er auch die Hoffnung, dass die Abiturienten nicht vergäßen, dass auch der Odenwaldkreis durchaus Potenzial und Perspektiven bietet, ein Leben erfolgreich zu gestalten.
Für das Lehrerkollegium sprach Marcus Orth. Er verwies darauf, dass ein solcher Tag bei der Lehrerschaft auch immer eine Erleichterung ist, da die Schülerinnen und Schüler nun das Abiturzeugnis erhalten. Dadurch bedingt sei es auch eine Zeit des Abschiednehmens, was zugleich immer einen Neuanfang bedeute. Er wies darauf hin, dass mit dem diesjährigen Abitur auch der 70. Geburtstag des Grundgesetzes verbunden ist. Jenes Gesetz, das nach einer dunklen und unsicheren Zeit des Zweiten Weltkriegs einen Neuanfang postuliert hat, der uns heute ermöglicht, in einem freien, toleranten und rechtssicheren Land leben zu dürfen. Aber das „Wie“ müssten die Absolventinnen und Absolventen selbst bestimmen. Er zitierte aus der Einladung zu der Feierstunde: „Nicht die Talente, nicht das Geschick zu diesem oder jenem machen eigentlich den Mann der Tat, die Persönlichkeit ist´s, von der alles abhängt.“ Er wünsche sich, dass die Abiturientinnen und Abiturienten ihrer Persönlichkeit und sich selbst treu bleiben und dabei auch ihre Ecken und Kanten behalten und nicht nur dem Mainstream folgen. Sie sollen ihre Zukunft für sich und die kommenden Generationen so gestalten, dass die fehlende Orientierung, die derzeit schon etwas zu greifen ist und für die Politik nicht immer Lösungen findet, überwunden werden kann. Er wünschte ihnen für die Zukunft, dass sie ein freies, selbstbestimmtes Leben nach ihren eigenen Richtlinien und Grundsätzen leben können.
Rückblick auf ein vielfältiges Schulleben
Abteilungsleiterin Sabine Domack-Kühn blickte kurz auf die vergangenen Jahre an der Beruflich Gymnasialen Oberstufe zurück. Sie wies auf einige besondere Aktivitäten und Leistungen der Abiturientinnen und Abiturienten hin. Einige haben an einem zweijährigen internationalem Erasmus-Projekt teilgenommen, zusammen mit belgischen, italienischen und schwedischen Schülerinnen und Schülern. Andere Schüler aus der Datenverarbeitungstechnik absolvierten den Cisco Networking Academy-Kurs und erhielten das international anerkannte Cisco Zertifikat, einen begehrten Qualifikationsnachweis im Umfeld der Internetnetworking Technologie, und schufen sich somit eine zusätzliche Möglichkeit, um ihre Berufs- und Studienchancen zu erweitern. Des Weiteren haben sich 22 Schülerinnen und Schüler in Wirtschaftsenglisch einer LCCI-Zertifikatsprüfung der Industrie- und Handelskammer London in Wirtschaftsenglisch gestellt und diese erfolgreich abgeschlossen. Die Absolventinnen und Absolventen des bilingualen Wirtschaftsbereiches haben erstmals das European Business Baccalaureate Diploma (EBBD) erworben. Dahinter verbirgt sich, dass man neben dem Abitur noch einen zusätzlichen europäischen Wirtschaftsabschluss absolvieren kann, wofür man verschiedene wirtschaftliche und interkulturelle Bausteine absolvieren muss.
Dazu gehörte der Baustein, ein vierwöchiges Praktikum bei einem europäischen Unternehmen im Ausland abzulegen. Dort lernten sie den Berufsalltag, das Wirtschaftssystem und die Kultur des besuchten Landes kennen. Domack-Kühn dankte dem Kollegium und den Familien, die ebenfalls wichtige Begleiter auf diesem Weg waren. Sie überbrachte die Glückwünsche der kompletten Schulgemeinde an alle Abiturienten und verdeutlichte, dass jeder einzelne, der dieses Ziel erreicht hat, stolz auf sich sein kann, nannte dann die Schülerinnen und Schüler, die das Abitur mit einer sehr guten Note abgeschlossen haben. Mit 1,3 bestanden haben Felicia Tretter und Paul Knaußt, gefolgt von Florian Seida und Darleen Hagedorn mit 1,4.
Den diesjährigen Schulsportpreis, den die Fachschaft Sport in jedem Schuljahr auslobt und der an Schülerinnen und Schüler geht, die neben sportlich außergewöhnlichen Leistungen auch ein sehr starkes soziales Engagement auszeichnet, erhielt Finn Laurenz Klinger.
Abiturientinnen und Abiturienten 2019
Folgende Schülerinnen und Schüler haben in diesem Jahr das Abitur bestanden: Philipp Anthes, Suse Barnack, Katharina Bauer, Sophie Behrens, Lea Beisel, Katharina Blitz, Bugra Cetin, Sercan Cok, Gino Joe Djordjevic, Felix Dörr, Leonie Eisele, Larissa Felger, Florian Flick, Lena Marie Formum, Charlotte Gebhardt, Niels Gebhardt, Talissa Gräber, Darleen Hagendorn, Anja Höhner, Aljosha Holz, Michael Jäger, Maximilian Kahle, Isabell Katic, Nelly Kempf, Finn Laurenz Klinger, Paul Knaußt, Daniel Koch, Jannis Kundel, Alica Kuntz, Julia Lautenschläger, Melissa Lenz, Lara Sophie Lerch, Emilia Ida Lindberg, Jonathan Moos, Hanna Mülders, Nils Philipp Müller, Luna Müller, Franziska Neff, Devrim Ögüt, Fabio Pascuzzi, Edison Pham, Hannah Pilger, Eric Roßnagel, Patrick Rudolph, Paul Schäfer, Laura Chiara Schramm, Lara-Sophie Schumacher, Florian Seida, Coleen Tarhan, Felicia Tretter, Muhammed Utkan, Jan Vierheller, Till Silas Weilemann, Michelle Wolf, Tim Ziegler.
Text: Ralf Leidermann
Beitrag: Dr. Sabine Hofmann am 4.7.2019
Foto: BSO