„Oh man, ich werde nie wieder ungeduldig wenn ältere Kunden an der Kasse etwas länger nach dem passenden Kleingeld suchen“, sagt Eileen, Auszubildende zur Verkäuferin im zweiten Ausbildungsjahr.
Das sind die Erfahrungen, die die Auszubildenden zum Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufer/in im zweiten Ausbildungsjahr mit ihrem Projekt im Rahmen des Religionsunterrichts am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis gemacht haben.
Dazu versetzten sie sich mit Hilfe eines „Alterssimulationsanzugs“ für nur 20 Minuten in die Lage eines etwa 70jährigen Kunden: eingeschränkte Bewegung, schwere Arme und Beine, verengtes Sichtfeld, Schwerhörigkeit – das sind nur einige Einschränkungen, die dieser Anzug für die Anfang 20jährigen Jugendlichen simuliert.
„Ziel erreicht!“
„Ziel erreicht“, sagt dazu Clemens Kolle, Lehrer am BSO, „Verständnis für die besondere Situation älterer Kunden bekommen und trotz des stressigen Berufsalltags auch mal durchatmen und dem Kunden die benötigte Zeit gönnen!“ Aber auch die Erfahrung, dass ältere Kunden oftmals schlechter sehen und hören und auch in ihrer Reaktionsfähigkeit eingeschränkt sind, hilft den angehenden Verkäufern und Einzelhandelskaufleuten bei ihren Beratungs- und Verkaufsgesprächen.
Sie können sich nun noch besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einstellen. „Es ist doch noch mal etwas anderes, wenn man die Einschränkungen am eigenen Körper erfährt, als wenn man nur davon liest oder erzählt bekommt“, fasst Patrick das Projekt im Rahmen des Religions-/Ethikunterrichts treffend zusammen.