Seit knapp zwei Jahren haben die Schülerinnen und Schüler der Beruflich Gymnasialen Oberstufe am BSO die Möglichkeit, mit dem Abitur das European Business Baccalaureate Diploma, kurz EBBD, zu erwerben. Das EBBD ist ein europaweit standardisiertes Zertifikat. Wer es vorweisen kann, dokumentiert damit, dass er über eine ganze Reihe Fähigkeiten verfügt, die für eine erfolgreiche Berufslaufbahn in einer globalisierten Welt vonnöten sind: ein gutes Verständnis für globale wirtschaftliche Zusammenhänge, wirtschaftsbezogene Fremdsprachenkompetenz und die Fähigkeit, sich in anderen Lebensräumen und fremden Kulturen zurechtzufinden. In Hessen ist das Berufliche Schulzentrum Michelstadt die einzige Schule, die das EBBD im Programm hat.
In diesem Jahr erhalten erstmals die Abiturientinnen Sophie Behrens, Katharina Blitz, Talissa Gräber, Emilia Lindberg, Nelly Kempf und Luna Müller das begehrte Diplom. Dafür haben sie eine Menge getan.
Fit in Wirtschaft, fit in Englisch
Im Unterricht des Leistungskurses Business Studies and Economics ging es um betriebs- und volkswirtschaftliche Themen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf europäischen und internationalen Fragen. Da Englisch in internationalen Unternehmen ohnehin die Arbeitssprache ist, wird im Unterricht ein großer Teil der Themen auf Englisch abgehandelt. In der Abiturprüfung stellten die Schülerinnen dann ihr Wissen erfolgreich unter Beweis.
Für eine souveräne Kommunikation in beruflichen Zusammenhängen sorgen auch die Kurse in Business English, die die sechs Abiturientinnen im Laufe der Oberstufe besucht haben. Den Abschluss der Kurse bildet eine externe Prüfung, bei der die sechs das Zertifikat English for Business der London Chamber of Commerce and Industry erworben haben. Das Zertifikat ist auf dem Level B2/C1 angesiedelt und entspricht so nahezu dem Niveau eines gebildeten Muttersprachlers.
Europäische Mobilität
Großgeschrieben wird internationale Mobilität. Verpflichtend für den Erwerb des EBBD ist ein vierwöchiges Auslandspraktikum. Dieses Praktikum haben die sechs Absolventinnen im vergangenen Sommer absolviert — in Spanien, Schweden, England und Dänemark. Untergebracht waren die Schülerinnen teilweise in Familien oder auf dem Campus einer Partnerschule vor Ort. Bei der Gelegenheit konnten die Schülerinnen ihr in der Schule erworbenes Wissen gleich anbringen: Sie verfassten wirtschaftliche Korrespondenz und vor allem Berichte (reports) in englischer Sprache. Und das auf herausragendem Niveau, erklärt die Programmverantwortliche Dorothee Schuller. „Wir haben von allen Praktikumsverantwortlichen vor Ort ausgezeichnete Feedbacks über die Leistungen unserer Schülerinnen bekommen“, so Schuller. Eingesetzt wurden die Schülerinnen im Bereich Kundenbetreuung, Forschung und Entwicklung, Export/Import, Verkauf und Marketing. Auf persönlicher Ebene wurden neue Freundschaften mit gegenseitigen Besuchen geschlossen, es gab gemeinsame Ausflüge und Barbecues mit den Kollegen, und am Wochenende wurde das kulturelle Leben tagsüber und auch mal nachts gelebt und erlebt.
Über Europa hinaus
Doch bleiben die Schüler und Schülerinnen nicht in Europa. In diesem Jahr gingen für die EBBD-Schülerinnen der Q3 die Studienfahrten nach Tansania und den USA. Dort arbeiteten sie gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des anderen Kulturkreises an Projekten, hielten Präsentationen in Englisch und verbrachten die Freizeit miteinander – es wurde zusammen gelernt, gefeiert, getanzt, gekocht. Auch das kam beim Blick über den Tellerrand nicht zu kurz.
Text & Bild: Dr. Sabine Hofmann
Beitrag: Dr. Sabine Hofmann am 17.6.2017