Wieder einmal waren Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums in Sachen MobyClick unterwegs. Diesmal ging es nach Italien, zum Besuch der Partnerschule in  Nereto. Im Folgenden berichten die Comenius-Schüler/innen über ihre Reise. Alle haben sie dieselbe Reise gemacht, aber natürlich nicht dasselbe erlebt, und daher besteht der folgende Reisebericht  aus einer Montage verschiedener Stimmen und Eindrücke.

Sonntag: Our Little Winter Adventure

Am Sonntag starteten wir morgens unsere Reise nach Italien. Hierfür trafen wir uns alle am Michelstädter Bahnhof, um von dort aus mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren. Dies gestaltete sich jedoch etwas kompliziert, aber schließlich erreichten wir unser Ziel. (Reisender A)

Unser kleiner Trupp traf sich, wie verabredet, früh morgens am Bahnhof. Es war ein kalter und verschneiter Morgen, doch alle waren hoch motiviert und voller Vorfreude. Mir fiel auf, wie sehr das Geschlecht einer Person automatisch die Größe und das Gewichts ihres Gepäcks beeinflusst. Kurz darauf kam unser Zug, und wir machten uns auf den Weg gen Süden. Während der Fahrt passierte nicht viel, außer dass der ganze Zug mit dem Klatsch und Tratsch einiger aufgedrehter Mädchen unterhalten wurde. Nachdem wir in Darmstadt Ost angekommen waren, machte der Zug keine Anstalten weiterzufahren. Nach 10 Minuten meldete sich eine gelangweilte Stimme über die Lautsprecher und verkündete, dass die Gleise vereist seien, es aber in Kürze weitergehe. Unser Lehrer meinte nur, mit einem Lächeln im Gesicht, so beginne unser „liddel winter adventure“.

Eine Stunde später saßen wir immer noch an derselben Stelle, die Stimmung war gereizt und erste Verwünschungen in Richtung Bahnbetreiber wurden laut. Unsere Lehrer spielten währenddessen mit dem Gedanken, die ganze Fahrt abzubrechen, da wir unseren Flug höchstwahrscheinlich verpassen würden. Kurz darauf erklang die Stimme aus den Lautsprechern wieder, diesmal deutlich gestresst, und berichtete, dass die Weichen vereist seien, so dass wir weder vor noch zurückkämen. Im ganzen Zug hörte man genervtes Ausatmen, und wir tauschten besorgte Blicke. Einige Telefonate unsere Lehrer später stand fest, wir würden einen Bus zum Flughafen nehmen und dort einen späteren Flug erwischen. Also rannten wir wie ein paar schwer bepackte Eskimos durch das verschneite Darmstadt, was wahrscheinlich sehr lustig aussah.

Nach einem Zwischenstopp in München kamen wir nach 18 Stunde Reise endlich in Ancona an. Der Anblick, der uns erwartete, war belustigend und erschreckend zugleich – ein komplett leerer Flughafen! Ein nicht Englisch sprechender Taxifahrer brachte uns zu unserem Hotel. Die Gespräche auf der Taxifahrt waren interessant, obwohl ich glaube, dass wir über zwei verschiedene Themen geredet haben. Unser Hotel war hübsch, doch wir beschlossen, uns die Stadt etwas anzuschauen. Aber wir mussten feststellen, dass Ancona in der Nacht vor allem von zwielichtigen Männern und streunenden Hunden bevölkert ist, deshalb ließen wir das Nachtleben Anconas hinter uns und machten uns schnell auf den Weg zurück ins Hotel. (Reisender B)

Endlich in Italien : Workshops und Vino

Nach einem großen Frühstück packten wir am Montag unsere Koffer und fuhren gegen 11.00 Uhr los nach Nereto. Pünktlich zum Lunch kamen wir um 13:00 Uhr an unserer Partnerschule an. Danach ging es auch gleich mit dem ersten Workshop namens „Light Effects“ los. In diesem Workshop lernten wir Hologramme herzustellen. Danach hatten wir Freizeit und konnten unsere Gastfamilien kennenlernen. (Reisender C)

Am Abend aßen wir traditionell von der Großmutter zubereitetes Essen und der Großvater erzählte mir ganz stolz von seinem selbst gemachten Branntwein. Die italienische Gastfreundschaft ist sehr groß und herzlich! Außerdem backte ich mit meiner Austauschschülerin noch „Ciambellone“. Wir hatten viel Spaß an diesem Abend! (Reisender D)

An meinem ersten Tag mit der Gastfamilie stand eine Führung durchs Weingut mit anschließender Weinverkostung an. Leider bin ich kein Weinexperte, doch sogar ich mit meinem „Supermarkt-Billigwein-Wissen“ merkte, wie gut der Wein war. Danach waren wir zusammen mit anderen Austauschschülern bei einer anderen Gastfamilie essen. Natürlich gab es Spaghetti. (Reisender B)

Dienstag

Am Dienstag trafen wir uns gemeinsam um 8:30 Uhr an der Schule. Dort gab es dann auch schon direkt den ersten Workshop der schwedischen Lehrerin Marie über Padlet. Mit Padlet kann man eine Art Plakat mit verschiedenen Inhalten zu einem Thema erstellen. Darauf folgte ein Workshop zu Quizlet, gehalten von Theresa Wolff, einer deutschen Lehrerin. Quizlet ist eine Internet-Seite, mit der man spielerisch Vokabeln lernen kann. Nach dem Lunch erwartete uns der letzte Workshop, Guy, ein belgischer Lehrer, machte uns mit Powtoon bekannt, einem Programm, mit dem sich kreative und individuelle Präsentationen erstellen lassen. (Reisender C)

Unser Programm am zweiten Tag bestand aus einigen Projekten zusammen mit Schülern/innen aus anderen Ländern. Die anderen Schüler waren interessanter als die eigentlichen Projekte, deshalb lernte ich viele neue Leute kennen, was sicherlich im Sinn unseren Projektes, der Stärkung des europäischen Gedankens, war. (Reisender B)

Mittwoch

Morgens fuhren wir mit der gesamten Gruppe nach Ascoli, einer etwas größeren historischen Stadt. Dort bekamen wir eine Führung in der alten Papiermühle. Wir durften dort auch selbst Papier schöpfen. (Reisender D) Was sich spannender anhört, als es wirklich war. (Reisender B)

Donnerstag

Am Donnerstag, unserem letzten Tag in Italien, stellten uns die italienischen Lehrer ihre virtuelle Welt EdMondo vor. In dieser Welt können sowohl Lehrer mit Schüler als auch Schüler mit Schüler chatten oder Spiele zum Lernen erstellen. (Reisender C)

Danach standen nochmal einige Präsentationen zum Thema zukunftsorientiertes Arbeiten auf dem Programm. Diesmal wurden die Vorträge jedoch von zwei Referenten aus der Wirtschaft gehalten. Der erste befasste sich mit Licht und der zweite drehte sich um das Thema 3D-Druck. (Reisender D)

Der Tag war voll gestopft mit Präsentationen über neue Technologien, um den Unterricht effektiver und interessanter zu gestalten. Danach gab es einen herzlichen Abschied von den Gastfamilien mit vielen Abschiedsgeschenken und sogar ein paar Tränen. (Reisender B)

Freitag: Heim in den Odenwald

Die Rückreise verlief etwas besser als die Hinreise, auch wenn wir erneut den ganzen Tag an Flughäfen verbrachten. Auch freuten wir uns wohl alle wieder ein bisschen auf Zuhause… (Reisender E)

Unsere Heimreise war um einiges langweiliger als unsere Anreise, doch darüber beschwerte sich keiner. (Reisender B)

Und zum Abschluss …

Dies war unsere letzte gemeinsame Reise im MobyClick-Projekt. Allgemein kann man sagen, dass das Projekt einen riesigen Spaß gemacht hat und eine tolle Erfahrung war. Man konnte viele nette Leute aus verschiedensten Ländern kennen lernen und internationale Freundschaften knüpfen. Ich kann das Projekt nur empfehlen, da auch die Gruppe von Projekt zu Projekt zusammenwächst. (Reisende C)

 

Text: Felix Dörr, Leonie Eisele, Aljoscha Holz, Hannah Pilger, Felicia Tretter

Beitrag: Dr. Sabine Hofmann, am 14.5.2018

Foto: Theresa Wolff