Am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis (BSO) in Michelstadt haben sich Lehrkräfte zu einer Fortbildung mit Prof. Leisen getroffen. Thema der Veranstaltung: „Sprachsensibler Fachunterricht“ für Schülerinnen und Schüler mit Sprachverständnisproblemen. Der Teilnehmerkreis bestand sowohl aus Fachlehrerinnen und -lehrern der beruflichen Schulen als auch aus vielen Lehrkräften anderer weiterbildenden Schulformen.

Laut Britta Jäger, Sozialpädagogin am BSO, Leiterin des Projektes Win-Win der Jugendwerkstätten Odenwald und Hauptorganisatorin der Veranstaltung, ist es in vielen Schulformen nötig, Textverständnisprobleme von Schülerinnen und Schülern zu berücksichtigen. „Durch die Veranstaltung wurde mir einmal mehr deutlich, wie weit die Sprache bei Schülerinnen und Schülern häufig von der Bildungssprache abweicht und wie wichtig es für uns als Berufsschule ist, diese Schülerinnen und Schüler trotzdem zu erreichen, um sie für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Das betrifft sowohl die Sprachanfänger als auch hier in Deutschland geborene Schülerinnen und Schüler, die einfach Probleme mit der Bildungssprache haben.“ Dazu können, laut Professor Leisen, Schülerinnen und Schülern gezielt Hilfsmittel an die Hand gegeben werden, um die Jugendlichen beim Verständnis der beruflichen Ausbildungsinhalte zu unterstützen.

Das Ziel ist ein sprachsensibler Unterricht

Während der Tagesveranstaltung wurden dazu viele Beispiele dargestellt und deren Anwendung mit den Teilnehmern erprobt. „Das Thema sprachsensibler Unterricht geht eigentlich alle Lehrerinnen und Lehrer an. Fachlehrer haben in diesem Bereich jedoch oft noch kein methodisches Repertoire“, so Britta Jäger weiter. Die verantwortliche Abteilungsleitung Dagmar Seeboth äußert sich auf ähnlicher Weise: „Es freut mich, dass die Veranstaltung gerade bei jungen Lehrkräften auf so großes Interesse gestoßen ist, und wünsche mir, dass sich noch mehr Lehrende der Wichtigkeit dieses Themas bewusst werden. Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunft werden in Kürze noch häufiger als bisher in allen Schulformen auftauchen, und es sollte unser Bestreben sein, ihnen eine faire Chance zu geben, am gesellschaftlichen Leben in unserem Land teilzuhaben.“

 

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Text: Ulla Kloß
Fotos: Britta Jäger
Beitrag: Kevin Sommer am 05.12.2018