Was soll ich nach meinem Abitur machen? Welches Studium, welche Ausbildung ist für mich die richtige? Für welches Studium, für welche Ausbildung bin ich der oder die Richtige? Die Antwort ist darauf nicht immer ganz leicht, daher versuchen wir am Beruflichen Gymnasium unsere Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl bestmöglich zu unterstützen. Federführend ist hier Studienrat Björn Denefleh, den ich als Homepage-Redakteurin interviewt habe.
Herr Denefleh, Sie kümmern sich seit Anfang 2020 um die Studien- und Berufsberatung am Beruflichen Gymnasium. Was läuft da?
Schüler*innen werden bezüglich aller Fragen im Zusammenhang mit der Studien- und Berufsorientierung unterstützt, sie sollen ihre eigenen Stärken und Schwächen kennenlernen, sich mit der Thematik auseinandersetzen, ob für sie eher ein Studium oder eine Ausbildung geeignet ist, Anbieter von Studium und Ausbildung exemplarisch kennenlernen und Einblicke in Bewerbungsverfahren erhalten.
Studien- und Berufsberatung in der Pandemie
Wir hatten bekanntlich in den letzten zwei Schuljahren besondere Bedingungen. Aufgrund der Pandemie haben viele Veranstaltungen nicht stattfinden können. Was hat das BG den Schüler*innen trotz aller Widrigkeiten anbieten können?
Wir konnten beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit entsprechende Eignungstests durchführen (Check-U-Test), deren Ergebnisse dann auch individuell mit den Schüler*innen besprochen wurden. Unsere Beraterin von der Bundesagentur steht für Beratungsgespräche zur Verfügung, sowohl in Präsenz als auch online.
Den Schüler*innen wurde die Teilnahme an den Berufsvorbereitungsmessen hobit und vocatium ermöglicht.
Ausblick auf das neue Schuljahr
Wie soll es im kommenden Schuljahr weitergehen – vorausgesetzt, dass es wieder einen Normalbetrieb gibt?
Als nächster größerer Termin stehen unsere Berufs- und Studienorientierungstage im Herbst an, mit der Osbit, die in diesem Jahr bei uns im Haus stattfinden soll, und geplanten Besuchen von Universitäten und anderen Hochschulen, aber auch der Teilnahme an Assessment-Center-Vorbereitung, die von der Volksbank und der Sparkasse durchgeführt werden.
Gibt es eine Veranstaltung, die bei den Schüler*innen immer besonders gut ankommt?
Messen kommen bei den Schüler*innen meist recht gut an, allerdings hauptsächlich dann, wenn sie in Präsenzform angeboten werden können.
Gibt es für Sie ein Highlight – ein Event, ein Erlebnis, ein Gespräch – aus den letzten Jahren, an das Sie gern zurückdenken?
Das Highlight im Kalender sind ganz sicher die Berufs- und Studienorientierungstage, von denen wir stark hoffen, dass wir diese im Herbst wieder in gewohnter Weise durchführen können.
Wichtige Weichenstellung
Was ist für Sie besonders wichtig, wenn es um die Studien- oder Berufswahl geht? Was würden Sie den Schülerinnen oder Schülern mitgeben?
Besonders wichtig ist an dieser Stelle auf jeden Fall, dass sich die Schüler*innen mit der Frage intensiv beschäftigen, damit sie eine Wahl treffen können, die sie dann auch rückblickend als richtig bewerten können.
Das Berufsleben verläuft zwar nicht mehr so linear wie in der Vergangenheit: An eine Ausbildung wird ein Studium angeschlossen, es werden Weiterbildungen gemacht, die in eine andere Richtung zeigen, als man während seiner Ausbildung gedacht hätte. Dennoch ist die erste Entscheidung, welcher Weg nach der Schulzeit eingeschlagen wird, sicherlich sehr wichtig, auch wenn man dadurch natürlich nicht schon sein ganzes Berufsleben vorherbestimmt.
Die Entscheidung für bestimmten Beruf, für einen bestimmten Studiengang oder einen bestimmten Beruf ist keine einfache. Wie war das bei Ihnen? Wollten Sie schon immer Berufsschullehrer werden?
Ich habe nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht und abgeschlossen. Während der Ausbildung habe ich aber schon gemerkt, dass ich diesen Beruf nicht mein ganzes Leben lang ausüben möchte. Unter anderem mein damaliger Berufsschullehrer hat mich dann auf die Idee gebracht, Wirtschaftspädagogik zu studieren. Was ich dann auch getan habe. Bisher habe ich diese Entscheidung auch noch nicht bereut.
Text & Beitrag: Dr. Sabine Hofmann am 3. Juli 2021
Foto: Dr. Sabine Hofmann