Einen einzigartigen Erfahrungsaustausch junger Handwerker haben das Berufliche Schulzentrum Michelstadt und vergleichbare Bildungsstätten im und beim französischen Rumilly zustande gebracht. Er hat nun auch die neueste Generation junger Schreiner beflügelt. Seit 2004 gibt es regelmäßige Begegnungsfahrten von Schreinerauszubildenden des Beruflichen Schulzentrums in Michelstadt zur staatlichen Berufsschule „Porte des Alpes“ in der Michelstädter Partnerstadt Rumilly im französischen Hochsavoyen, die auf die Ausbildung in allen Bauberufen spezialisiert ist.
Berufsschüler aus Deutschland und Frankreich treffen sich
Dabei erfahren die Odenwälder Tischler, dass die Erbacher Partnerstadt Pont-de-Beauvoisin nur 60 Kilometer von Rumilly entfernt liegt und ein Museum für Holzbearbeitungsmaschinen und -werkzeuge beherbergt. Die seit mehr als 50 Jahren mit Erbach verschwisterte Stadt ist eine Möbelstadt. Zwölf Kilometer von dort entfernt liegt das Dorf Saint-André-le-Gaz, in dem eine kleine Berufsschule mit besonderer pädagogischer Prägung junge Franzosen im Holz- und Kraftfahrzeugbereich ausbildet.
Sie arbeitet vergleichbar dem deutschen dualen System der Ausbildung mit einem „alternierenden System“. Die Lehrer Michael Reiß und Daniel Becker haben sie in ihr Begegnungsprogramm eingegliedert, und in der vergangenen Woche waren 15 Auszubildende fünf Tage lang zum dritten Gegenbesuch am Beruflichen Schulzentrum des Odenwaldkreises zu Gast.
Als verantwortliche Lehrkraft für die duale Tischlerausbildung im Odenwaldkreis organisierte Studienrat Daniel Becker das Programm für die Gäste aus Frankreich. Nach einer Besichtigung der Werkstätten der Schreiner, Holzbildhauer, Drechsler und Elfenbeinschnitzer wurde der französische Besuch von dem Schulleiter Wilfried Schulz zu einem Informationsaustausch empfangen.
Text: Reinhold Dingeldey
Quelle: Odenwälder Echo vom 29.03.2017
Beitrag: Kevin Sommer am 01.06.2017