Denn daran hat auch die Pandemie nichts geändert: Berufseinsteiger sind so gefragt wie schon lange nicht mehr. Wie schon in den letzten Jahren vor der Pandemie liefen alle Fäden in den Händen von Gabriele Kleen zusammen, die ehrenamtlich für die IVO, in Abstimmung mit dem Vorstand und den Schulen, die OSBIT auf die Beine stellte. Die Referenten stellten in 65 Einzelvorträgen, verteilt auf 17 Räume, Berufsbilder und Karrierechancen ihrer Unternehmen vor und standen den angehenden Abiturienten Rede und Antwort. Diese besuchen derzeit die Q1-Jahrgangsstufen an allen vier gymnasialen Oberstufen des Odenwaldkreises, werden also, wie die stellvertretende BSO-Schulleiterin Bärbel Rühl auf Nachfrage bestätigte, im Sommer 2023 auf den Studien- und Arbeitsmarkt wechseln.

 

Zu den Merkmalen und Erfolgsfaktoren der OSBIT zähle es, frühzeitig und möglichst umfassend den Blick in die Zukunft zu richten, ergänzte der IVO-Vorsitzende Rudolf Burjanko. Insofern knüpfte die aktuelle OSBIT an die Jahre zuvor an, als „Tag der Chance“, wie Burjanko die direkte Begegnung zwischen Schülerinnen und Schülern einerseits und potenziellen Arbeitgebern und Hochschulträgern andererseits bezeichnete. „Mit der OSBIT stellen wir Odenwälder Firmen und welchen aus den Nachbarregionen eine Plattform zur Darstellung ihrer Leistungsfähigkeit zur Verfügung.“ Einen bemerkenswerten Unterschied zu den Veranstaltungen der Vorjahre gab es aber schon. Die Veranstalter entschieden sich für eine Änderung, die gleich zu Beginn sichtbar wurde, noch bevor die ersten Referenten in den Klassenräumen das Wort ergriffen. Anstelle der seither üblichen Zusammenkunft aller in der Odenwaldhalle erfolgte die Begrüßung per Lautsprecherdurchsage. Damit reagierten IVO und die gastgebende Schule auf die Vorgabe, auf größere Zusammenkünfte auf engem Raum zu verzichten. Den Coronaregeln geschuldet wurden auch alle Teilnehmenden am Vortag getestet.

 

Lange Zeit sei es keineswegs sicher gewesen, dass die 17. OSBIT in Form einer Präsenzveranstaltung durchgeführt werden könnte, brachte Burjanko es auf den Punkt. Er dankte allen an der Organisation Beteiligten „denn es war in den letzten Monaten ein Auf und Ab, ein Planen und Abwägen, ob das in der Form stattfinden kann“. Darauf dürfe man auch ein bisschen stolz sein; „ich persönlich betrachte die Veranstaltung als Schritt in eine gewisse Normalität“, so Burjanko.

 

Gemeinsam mit BSO-Schulleiter Wilfried Schulz richtete er seinen Appell an die angehenden Abiturienten, die OSBIT als Einstieg zu verstehen, sich ausführlich mit dem Ausbildungs- und universitären Angebots in der Region auseinanderzusetzen. „Was viele nicht wissen. Hier gibt es Global Player, kleine und mittelständische Firmen, High-Tech Companies bis hin zu hochspezialisierten Dienstleistern. Das Angebot ist attraktiv und vielfältig“, warb Burjanko um eine rege Teilnahme. Wie Björn Denefleh, der am BSO für die Berufsorientierung zuständig ist, und Michael Kinstler, Oberstufenleiter am benachbarten Gymnasium, übereinstimmend bestätigten, handelt es sich beim OSBIT um eine Pflichtveranstaltung an den beteiligten Schulen. Die Schülerinnen und Schüler konnten bereits vor den Herbstferien aus dem umfangreichen Vortragsprogramm ihre Wunschveranstaltungen auswählen und sich zur Teilnahme anmelden. Zusätzlich zu Nachbereitungen an den Schulen werden die Erfahrungen über einen Evaluierungsbogen ermittelt und an die Organisatoren weitergeleitet, so Kinstler.

 

Auf diesen Weg der Fachkräftegewinnung von morgen machten sich nicht nur die größten Arbeitgeber in der Region wie Merck, Pirelli, Bosch Rexroth, Gesundheitszentrum Odenwaldkreis, Deutsches Rotes Kreuz und die Geldinstitute auf den Weg. Vertreten waren auch öffentliche Arbeitgeber wie die Kreisverwaltung, das Polizeipräsidium Südhessen und das Finanzamt Michelstadt. Für einen universitären Ausbildungsweg warben neben anderen die Hochschule Darmstadt und im Odenwald ansässige Architekturbüros und Anwaltskanzleien. Wer sich über Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr oder im Gesundheits- oder Sozialwesen informieren wollte, konnte sich ebenfalls Informationen aus erster Hand einholen. Für einen Erstkontakt und darüber hinaus standen Berufsberater der Arbeitsagentur Darmstadt zur Verfügung.

 

Beitrag & Foto: IVO