MICHELSTADT – (jös). In feierlicher Runde ist am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis in Michelstadt Studiendirektor Alfried Emde in den Ruhestand verabschiedet worden. Die Bildungsstätte verliert damit ihren seitherigen Abteilungsleiter der Fachschule für Holztechnik und für das Holz- und Elfenbein verarbeitende Handwerk. Zuständig war Emde zudem für die Intensivklassen InteA (Integration durch Anschluss und Abschluss).
BSO-Schulleiter Wilfried Schulz würdigte Alfried Emde (Michelstadt) als „Führungskraft mit hoher Identifikation“. Er habe die schulische Arbeit und Entwicklungsprozesse „stets engagiert und zuverlässig mitgestaltet“, wird Schulz in einem Bericht der Schule zitiert. Neuen Herausforderungen und Aufgaben oder dem Wechsel von Zuständigkeiten für andere Schulformen sei Emde offen und flexibel begegnet – stets seinem Anspruch folgend, den Schülern und Studierenden einen hohen schulischen Standard zu bieten. Von Anfang an habe der scheidende Studiendirektor dabei den engen Austausch mit Ausbildungsbetrieben und Kooperationspartnern gesucht, lobte Schulz und ergänzte: Emde sei immer da gewesen, „wenn es etwas zu tun, zu helfen, zu unterstützen oder auch mal zu diskutieren gab“.
Begonnen hat der künftige Ruheständler seine berufliche Laufbahn einst mit Lehre und Gesellenprüfung als Tischler, danach folgte ein Studium der Holztechnik mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieurs. Nach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit in diesem Bereich, dem Lehramtsstudium in den Fächern Bautechnik und Chemie in Essen und dem Referendariat in Aachen begann Alfried Emde im September 1990 seine Lehrtätigkeit am BSO. Sechs Jahre später wurde er Abteilungsleiter für die Fachschule für Holztechnik, die Klassen der Berufsvorbereitung (EIBE), Bauberufe sowie Maler und Lackierer, zeitweise auch für die Berufe im Bereich Gesundheit und Körperpflege. 2012 übernahm der Studiendirektor dann auch den Bereich für das Holz- und Elfenbein verarbeitende Handwerk, die Holzbildhauer, Elfenbeinschnitzer, Drechsler und Tischler, und zuletzt auch die Intensivklassen für Seiteneinsteiger.
Emde selbst bedankte sich bei allen Wegbegleitern für die außerordentliche gute Zusammenarbeit. Besonders betonte er den schwierigen, aber erfolgreichen Aufbau schulischer Angebote für benachteiligte Jugendliche und die konstruktive Zusammenarbeit von BSO und des Vereins Jugendwerkstätten Odenwald.
Lob für Verbindung mit Bachelor-Studium
Die vielfältigen Entwicklungsprojekte von Europaschule über Hessencampus bis hin zum Qualitätsmanagement hätten dabei immer für genug Arbeit und Spannung gesorgt. Die erst im vergangenen Jahr realisierte Verbindung der Ausbildung zum Holzbildhauer oder Elfenbeinschnitzer an der Michelstädter Berufsfachschule mit einem Bachelorstudium Produktgestaltung an der Brüder-Grimm-Berufsakademie in Hanau sieht er als hervorragendes Angebot.
Auch wenn er immer gerne „zur Schule gegangen sei“, freue er sich auf die neuen Herausforderungen als Berater für holzverarbeitende Betriebe, Posaunist in mehreren Bands und der Tätigkeit als „Lohnskipper“, sagte der passionierte Segler, ehe er vielfältige Geschenke rund um seine Hobbys entgegennahm.
Quelle: www.echo-online.de am 05.02.2018
Foto: Ralf Leidermann
Beitrag: Kevin Sommer am 05.02.2018