Die Grafik kann leider nicht dargetellt werden!Mehrere Klassen des Beruflichen Schulzentrums Odenwaldkreis haben im Rahmen der Interkulturellen Woche gemeinsam mit der Schulpfarrerin Ulla Kloß die Friedensaktivistin Irmela Mensah-Schramm getroffen. Die aktive Seniorin möchte den Menschen die Augen öffnen, so dass sie etwas gegen hasserfüllte Sprache im öffentlichen Raum tun.

Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie die ehemalige Erzieherin zunächst in Berlin mit Nagellack und Spraydose „Hassparolen“ jeder Colour entfernt oder übermalte.  Inzwischen ist sie – dank einer gesponserten Bahncard 100 – auch in vielen anderen Städten in Deutschland unterwegs und hat über 300 000 Graffitis bearbeitet. Denn: „Wir sind auch für das verantwortlich, was wir widerspruchslos hinnehmen.“

 

Irmela Mensah-Schramm berichtete von Anfeindungen, Anzeigen und Gerichtsverhandlungen auf der einen Seite und Auszeichnungen und hohem Presseinteresse aus der ganzen Welt auf der anderen Seite. Und sie erzählte, wie der Gedanke  „Er ist weg, der geistige Dreck“ sie jedes Mal wieder erleichtert und mit Freude erfüllt. Dieses gute Gefühl wollte sie auch den Schülerinnen vermitteln und bot an, die fotografierten und auf Kopien gezogenen Hassbotschaften zu verwandeln. Die Schülerinnen und Schüler machten sich eifrig an die Arbeit. Aus „Polenscheiße“ wurde beispielsweise „Polen ist ein schönes Land“ oder aus „Lasst Menschen verrecken“ wurde „Lasst Menschen vertrauen“ und aus Hakenkreuzen wurden Schachbrettmuster oder Blüten.

 

 

In den Rückmeldungen, die anonym eingesammelt und verlesen wurden, zeigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von dem Workshop-Angebot beeindruckt: „Ich finde es gut, was Sie machen und bin überrascht, was so überall steht.“ „Sehr inspirierend. Hören Sie auf keinen Fall auf!“ „Man hat das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.“

„Odenwald gegen Rechts“ in Kooperation mit der „Ev. Schulbezogene Jugendarbeit“ hatte Frau Mensah-Schramm in die Theodor-Litt-Schule eingeladen. Die Schülerarbeiten werden zusammen mit der Doppel-Ausstellung „Hass vernichten“ und „Nächstenliebe verbindet“ ist noch bis zum 20. September von 14:00 bis 18:00 Uhr in der Cafeteria der TLS für jedermann öffentlich zu sehen sein. Schulklassen können auch einen Besuch am Morgen vereinbaren.

Im Odenwaldkreis kann man das Ordnungsamt informieren. Die Bauhöfe entfernen dann die „Hass-Schmierereien“.

 

Text: Ulla Kloß (Schulpfarrerin BSO)
Bilder: Ulla Kloß und Gunther Fuchs