Frau Gühring unterrichtet seit zehn Jahren in der Fachrichtung Wirtschaft bilingual am Beruflichen Gymnasium. Im Interview spricht sie über ihr Fach und was ihr daran gut gefällt.

Wirtschaftslehre auf Englisch

Was ist das Besondere an der beruflichen Fachrichtung Wirtschaft bilingual?

Das Besondere an dieser Fachrichtung ist, dass betriebswirtschaftliche, finanzwirtschaftliche und ökonomische Themen in englischer Sprache vermittelt werden. Auf diese Weise bereiten wir unsere Schülerinnen und Schüler auf eine Alltagswirklichkeit an Hochschulen und in international agierenden Firmen vor, in der Englisch häufig die Arbeitssprache ist.

Voraussetzungen

Was sollte ein Schüler oder eine Schülerin mitbringen, um Spaß an Ihrem Fach zu haben und erfolgreich zu sein?

Die Schüler und Schülerinnen sollten Interesse an wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Zusammenhängen haben. Sie lernen anhand von theoretischen Modellen, diese ökonomischen Wirklichkeiten abzubilden und zu erklären. Daher braucht es ein gewisses analytisches Verständnis, Interesse an wichtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen und Freude an der Kommunikation in der englischen Sprache.

Wer sollte lieber die Finger von Ihrem Fach lassen?

Wer kommunikationsscheu ist und den Hang zum Nerd hat.

Glänzen beim Bewerbungsgespräch

Was sind für Sie die Highlights in Ihrem Fach?

Highlights für mich als Lehrkraft sind die positiven Rückmeldungen der (ehemaligen) Schüler und Schülerinnen. Wenn sie erzählen, dass sie bei Vorstellungsgesprächen z.B. für ein Duales Studium mit ihrem erlernten Wissen glänzen konnten und unter einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt wurden, hat der Unterricht in dieser Fachrichtung seinen Zweck erfüllt. Als Highlight empfinde ich auch, wenn ökonomische Inhalte eigenständig durchdacht, umgesetzt und vielleicht sogar praktiziert und angewendet werden, sei es in Vereinen, in elterlichen Betrieben oder in einer nebenberuflichen Selbständigkeit.

Unterwegs in Europa

Welche Aktivitäten gibt es über den Unterricht hinaus?

Schülerinnen und Schüler haben grundsätzlich die Möglichkeit, Auslandspraktika zu absolvieren. In der Zeit vor Corona fanden diese in Firmen in Vejle in Dänemark und in Falkirk in Schottland statt. Im letzten Jahr, 2021, war Galway in Irland das Lieblingsziel vieler BiLis. Leider konnten die Praktika wegen der Pandemie nicht stattfinden.

Damit wir den internationalen Bezug der Fachrichtung gewähren konnten, haben wir eine online-Handelsmesse mit einer finnischen Schule organisiert. Auf dieser Messe stellten die finnischen und die deutschen Schülergruppen ihren jeweiligen Counterparts eigene Produktideen und deren Vermarktungskonzepte in der englischen Sprache vor.

Zudem haben die Schülerinnen und Schüler der Fachrichtung Wirtschaft bilingual die Möglichkeit, ein renommiertes Wirtschaftschaftsdiplom, das European Business Baccalaureate Diploma (EBBD) , zu erwerben.

Bilingual ausgerichtet waren auch die online-Vorträge bei der Deutschen Bundesbank mit einer Expertin für das amerikanische Bankenwesen, die auf Englisch über die „Monetary Policy“ der EZB referierte und die geldpolitischen Strategien „von der Finanzmarktkrise bis zur Coronapandemie“ erläuterte.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit im Beruflichen Gymnasium besonders?

Das Berufliche Gymnasium verbindet theoretische Inhalte mit praktischen. Besonders die Schüler am BG suchen diese Verbindung. Sie wollen theoretische Inhalte praktisch verstehen und anwenden. Das macht die Arbeit mit ihnen spannend und herausfordernd.

Text: Beate Gühring & Dr. Sabine Hofmann

Beitrag: Dr. Sabine Hofmann am 8. Februar 2022