Berufliches Schulzentrum Odenwaldkreis erhält von der Björn-Steiger-Stiftung einen Defibrillator

Es kann jeden treffen – überall und jederzeit: ein plötzlicher Herz-Kreislaufstillstand mit akuter Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr zu den lebenswichtigen Organen. Besonders sensibel auf Sauerstoffmangel reagiert das Gehirn. Schon nach 3-5 Minuten beginnen die Hirnzellen abzusterben.
 
Jetzt ist sofortige Hilfe nötig! Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen speziell in ländlichen Gebieten häufig bis zu 10 Minuten und mehr, deshalb muss sofort erste Hilfe geleistet werden!
 
In 80% der Fälle handelt es sich um Herzrhythmusstörungen, die ausschließlich mit einer sofortigen Herzdruckmassage und einem Defibrillator behoben werden können.
 
Mit der bundesweiten Aktion „Retten macht Schule“ setzt sich die Björn-Steiger-Stiftung seit 2009 für die Lebensrettung ein. Auf Anfrage von Frau Dr. med. Heldmann besuchte der Leiter der medizinischen Ausbildung Klaus Dietrich das BSO und führte eine Schulung der Fachlehrer aus dem Gesundheits-, Biologie- und Sportbereich in der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch. Als großzügige Spende der Björn-Steiger-Stiftung übergab er einen AED, einen automatisierten elektrischen Defibrillator, der im Schulgebäude in unmittelbarer Nähe des Feuerlöschers im Hauptgebäude angebracht wurde. Ein Übungsdefibrillator und ein Schulungspaket mit speziellen Puppen wird künftig den bereits eingeführten, „Lebensrettungsunterricht“ optimieren.
 
Die Björn-Steiger-Stiftung will mit ihrem Projekt „Retten macht Schule“ erreichen, was in den USA schon zum Alltag gehört: die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungskursen an allen Schulen als Pflichtlernstoff.
 
Bis zu 5000 Patienten könnten in Deutschland zusätzlich gerettet werden, wenn mehr Menschen die wirklich einfachen Handgriffe kennen würden und mehr AEDs zur Verfügung stehen würden. Es hat sich gezeigt, dass Schüler bereits ab dem 12. Lebensjahr sehr schnell die Technik erlernen und die Hemmschwelle häufig niedriger ist als bei Erwachsenen. „Das einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu machen.“ Darauf hat auch die Kultusministerkonferenz reagiert und schon im Juni 2014 die Empfehlung herausgegeben, dass alle Schüler ab der 7.Klasse jährlich 2 Stunden in Wiederbelebung geschult werden sollen.
 
Im BSO werden verschiedenste Schulformen im Bereich Gesundheit angeboten. Im Beruflichen Gymnasium und in der Fachoberschule mit Schwerpunkt Gesundheit sowie in den Klassen für Medizinische Fachangestellte wird dieser Unterricht bereits seit 2014 durchgeführt.
 
Mit Hilfe der Björn-Steiger-Stiftung kommt das Schulzentrum der bereits in Angriff genommenen Umsetzung der Kultusministerempfehlung einen weiteren Schritt näher.

 

Vielen Dank dafür!

 

Text: Dr. med. M. Heldmann
Beitrag: Andreas Warnecke am 12.02.2017