Die Studienfahrten der Q3 des Beruflichen Gymnasiums führten die angehenden Abiturient:innen in diesem Jahr in deutsche Großstädte. Herr Haßenpflug und Herr Wiegmann zog es mit ihren Schülerinnen und Schülern an den Rhein: nach Köln.

Anreise

Am Montag, dem 4.10., fuhren wir um 8:13 Uhr ab. Um 12:03 Uhr kam der ICE pünktlich in Köln an. Eine kurze Fahrt mit der Regionalbahn führte uns direkt nach Köln-Deutz, wo unsere Jugendherberge lag. Nach dem Einchecken und dem Bezug der Zimmer mussten wir erst einmal in die Stadt zum Dom. Über die Hindenburgbrücke, an der Millionen von Schlössern hängen, kommt man direkt zu dem imposanten Gotteshaus. Schon auf dem ersten Blick zeigt sich Köln in einer faszinierenden kulturellen Vielseitigkeit.

Unterwegs in Köln – Stadtgeschichte und süßer Genuss

Am Dienstag, 05.10. stand am Vormittag eine Stadtführung an. Beindruckend, wie sich verschiedene Epochen der Geschichte in diese Stadt wiederfinden. Gerade die jüngere Geschichte war für uns besonders interessant. Nach den Bombenangriffen auf Köln im Zweiten Weltkrieg stand der Kölner Dom (offiziell: Hohe Domkirche Sankt Petrus) noch. Lediglich eine kleine Ecke am vorderen linken Turm wurde beschädigt. Es scheint wie ein Wunder. Operation Millennium war der Deckname für die Bombardierung Kölns in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1942. Die Royal Air Force nutze die beiden Kirchtürme zur Orientierung. Da die Hohenzollernbrücke direkt hinter dem Dom liegt, wurde sie auch nicht in dieser Nacht zerstört. Die Brücke lag im „Bombenschatten“ des Doms. 1945 zerstöre die Wehrmacht die Brücke.

Nachmittags ging es zum Schokoladenmuseum. Ein sehr sehenswertes Museum. Wo kommen die Zutaten der Schokolade her, wie wird sie hergestellt und welche Stellung hat Schokolade in unserer Gesellschaft? Auch die Lage des Museums ist einmalig. Es liegt auf einer kleinen Insel im Rhein. Was wäre ein Schokoladenmuseum, wenn man die namensgebende Leckerei nicht essen könnte? Ohne Wenn und Aber ein Hochgenuss!

 

Köln, wie jeder mag

Mittwoch, 06.10.: Auf Wunsch der Schüler und Schülerinnen wurde dieser Tag individuell geplant. Eine große Gruppe machte sich auf in das nahe gelegene Brühl ins Phantasialand. Einige besuchten den Kölner Zoo. Über die Rheinseilbahn gelangten wir direkt in den Zoo. Leider war der Tag etwas verregnet – dennoch, der Blick auf Köln und den Dom war beeindruckend. Der Rückweg mit der Seilbahn bleib uns verwehrt, da die Wetterverhältnisse es nicht zuließen, zu windig. Nachmittags verabredeten sich einige SuS für einen Besuch im Museum Ludwig direkt am Dom. Die Sam­m­lung des Mu­se­um Lud­wig bein­hal­tet die wichtig­sten Po­si­­tio­­nen der Mod­­erne vom Be­ginn des 20. Jahrhun­derts bis zur Ge­­gen­wart.

 

Flussfahrt und ein Blick hinter die Filmkulissen

Donnerstag, 07.10.: An diesem Tage war Petrus gnädig mit uns. Nach Frühnebel erwartet uns ein sonniger und klarer Tag. Wir entschlossen uns für eine Bootstour. Erst ging es stromaufwärts. Vom hier aus hatte man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt. Kurz von der Severinsbrücke befinden sich die sogenannten Kranhäuser: Büroflächen und Wohnflächen (6000 € pro m2). Rheinabwärts ging es bis nach Köln-Mülheim, dem einwohnerreichsten Stadtteil von Köln. Ein neues Wahrzeichen Kölns ist der Triangleturm direkt hinter der Hohenzollernbrücke im Stadtteil Köln-Deutz. Auf diesem über 100 m hohen Bürogebäude befindet sich eine Aussichtsplattform, die bequem mit dem Fahrstuhl zu erreichen ist – absolut lohnenswert.

 

Nachmittags hatten wir die Möglichkeit die MMC Studios zu besichtigen. Die privat geführte MMC verfügt mit dem Coloneum in Köln über eines der größten und modernsten Studiogelände Europas. Der Guide führte uns in diverse Räume. Beeindruckend ist die verwendete Technik. Die Studios wirken einfach und fast schon beengt. Mit modernster digitaler Technologie werden zeitgemäße und aufwendig wirkende Spielshows und Filme gedreht. Auf green screens werden originalgetreue Kulissen projiziert. Die Schauspieler und Aktöre befinden sich lediglich vor einer grünen Wand, die zur Orientierung mit kleinen Kreuzen versehen ist. Die Miete für eine kleines Studio kostet im Schnitt 5000 € pro Tag. Leider konnten wir nicht in einige Studios, da gerade gedreht wurden. Es ist schon erschreckend faszinierend, wie der Zuschauer durch Fiktion und Animation „getäuscht“ wird. Ein Besuch der MMC lohnt sich!

 

Zurück

Freitag, 08.10.: Mit 20-minütiger Verspätung fuhr der IC von Gleis 7 des Kölner Hauptbahnhofs ab. Es gehört zu einer Studienfahrt schon dazu, nicht planmäßig anzukommen. Sei es drum. Die Fahrt nach Köln war eine schöne und vielfältige Studienfahrt – Köln ist immer eine Reise wert.

 

Text: Christian Haßenpflug & Uwe Wiegmann
Fotos: Christian Haßenpflug
Beitrag: Dr. Sabine Hofmann am 28.10.2021