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Eine Ausbildung an der Michelstädter Fachschule für Holz und Elfenbein und gleichzeitig ein Studium in Produktgestaltung an der Brüder-Grimm-Berufsakademie in Hanau?

Eine Kooperation zwischen dem Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis (BSO) und der noch recht jungen Berufsakademie in Trägerschaft der Stadt Hanau macht es möglich: Nina Borlinghaus aus Bruchköbel und Pia Salzmann aus Roßdorf sind die ersten Schülerinnen am BSO, die seit Beginn des neuen Schuljahrs gleichzeitig als Studierende eingeschrieben sind.

 

Meilenstein: Fachschule für Holz und Elfenbein steigt in Duales Studium ein

„Für den Odenwaldkreis ein absolutes Neuland und ein enorm spannender Prozess, auf den wir gemeinsam zielgerichtet hingearbeitet haben“, unterstreicht Erster Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Oliver Grobeis die Bedeutung dieses Moments. Die Einführung in Hanau erfolgte bereits in der vergangenen Woche; am Montag stand der erste Schultag der beiden Schülerinnen auf dem Stundenplan. Ein guter Einstieg: Sie fühlen sich wohl in ihrer Doppel- und Sonderrolle zugleich, was ihnen eine besondere Aufmerksamkeit bei der Ankunft in den Werkstätten am BSO beschert hat. Schulleiter Wilfried Schulz begrüßte die beiden hochmotivierten jungen Frauen: „Sie tragen dazu bei, dass an unserer Schule heute Geschichte geschrieben wird. In Ihrer Person wird die Kooperation mit Hanau mit Leben gefüllt.“ Auch Abteilungsleiter Alfried Emde erwartet, dass auf diesem Weg der Ausbildungsgang an der Fachschule für Holz und Elfenbein neue Impulse erfährt und insbesondere der Einsatz von modernen elektronischen Medien vorangetrieben werden kann.

 

„Wir rücken näher an die akademische Ebene heran, was unsere Entwicklungschancen befördert“, blickt Wilfried Schulz optimistisch auf die damit einhergehenden Veränderungsmöglichkeiten. Zunächst geht es um die solide Ausbildung in holzverarbeitenden Techniken, wofür Nina Borlinghaus und Pia Salzmann sich entschieden haben. Für die mit 18 Jahren jüngere Frau aus Roßdorf, die gerade erst das Abitur abgelegt hat, ist die Kombination „einmalig in Deutschland“, was ihre Recherchen ergeben hat. Und dann noch vergleichsweise wohnortnah in Hanau und Michelstadt zugleich Kreativität studieren und in Form eines soliden Handwerks in die Tat umsetzen zu können, entspricht ihrem Traumberuf. An beiden Bildungseinrichtungen sind die Klassengrößen überschaubar; der persönliche Bezug zu den Lehrkräften gegeben. Gerne möchte sie ihre zu erwerbenden Kenntnisse später für die Gestaltung von Bühnenbildern im Theater einsetzen, wofür bereits heute ihr Herz schlägt.

 

Nina Borlinghaus ist ein Jahr älter und blickt auf ein Jahr England-Aufenthalt nach ihrem Abitur zurück. Als sie auf das neue Kombi-Angebot aufmerksam wurde, stand die Entscheidung sofort fest: „Das Duale Studium in dieser Form ist perfekt für mich. Ich arbeite gerne mit Holz und möchte später als Kunsttherapeutin oder in der bildenden Kunst arbeiten.“ Bereits beim ersten Kontakt in der Holzwerkstatt stand fest, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist.

 

Fachschule für Holz und Elfenbein beteiligt sich am Dualen Studium

An der Brüder-Grimm-Berufsakademie Hanau erwerben Studierende in einem akkreditierten Studienkonzept ihren Bachelor-Abschluss als Produktgestalter/in und absolvieren gleichzeitig eine Ausbildung als Goldschmied oder Metallbildner an der Zeichenakademie Hanau. Neu ist, dass von diesem Schuljahr an auch angehende Holzbildhauer und Elfenbeinschnitzer, die am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis in Michelstadt ausgebildet werden, ein Duales Studium aufnehmen können. Endet die Ausbildung erfolgreich, haben die Teilnehmer am Ende der dreijährigen Ausbildung den Gesellenbrief und ein Semester später auch den Bachelor of Art in der Tasche.

 

Ausgebildet wird im ständigen Wechsel von mehreren Wochen und Monaten unter der Maßgabe der branchenüblichen Arbeitszeit und Urlaubsregelung. An der Michelstädter Fachschule stehen derzeit pro Ausbildungsjahr fünf Plätze zur Verfügung.

 

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Der erste Eindruck stimmt: (von links) Pia Salzmann und Nina Borlinghaus sind die ersten Schülerinnen an der Fachschule für Holz und Elfenbein am BSO, die gleichzeitig an der Brüder-Grimm-Berufsakademie Hanau Produktgestaltung studieren. Fachlehrer Harald Donke erläutert im Beisein von Schuldezernent Oliver Grobeis, Fachlehrer Bernd Spachmann und Schulleiter Wilfried Schulz Grundtechniken am Werkstoff Holz.

 

Text: Manfred Giebenhain (www.presse-foto-pr.de)
Foto: Berufliches Schulzentrum, Michelstadt
Beitrag: Kevin Sommer am 21.08.2017